Das Schuttermoor

Vollkommen flach, von der Schutter durchflossen und von Wiesen bewachsen ahnt man bei diesem Anblick kaum, dass es sich um ein altes Moor handelt. Nur die zahlreichen Entwässerungsgräben lassen darauf schließen.

Erdgeschichte: 

Vor rund drei Millionen Jahren floss hier die Donau und hinterließ ein tiefes, teils ein breites Flussbett. Als sich ihr Lauf nach Süden verschob, blieb eine Art "Wanne",  übrig, die sich mit Moor füllte und von der kleinen Schutter durchflossen wurde. Heute liegt das alte Donauflussbett unter dem Niedermoor, das südlich von Nassenfels über 8 Meter tief ist.

Das Moor und der Mensch:

Im Moor zu hausen ist für den Menschen nicht einfach, doch in Nassenfels gab es das große Felsplateau, dass aus dem Moor herausragt und schon früh besiedelt wurde. Noch heute thront hier die Burg.

Für die Menschen war diese Moor wenig ergiebig, weshalb man im 16. Jahrhundert mit Entwässerungsmaßnahmen begann. Am tiefgreifendsten war die Begradigung der kurvenreichen Schutter, zuletzt 1926-29. Seit rund 500 Jahren versucht man, das Moos zu entwässern, doch nach wie vor widersetzt es sich der Trockenlegung.

Aktuelle Situation:

Zahlreiche Gräben durchziehen das "Moos" und entziehen ihm das Wasser. Früher sah man das als Gewinn an, entstanden doch damit landwirtschaftlich nutzbare Flächen. Heute weiß man, dass es sich um eine Schädigung des Moores mit zahlreichen negativen Folgen handelt:

  • Aktuell am schlimmsten wird die Freisetzung von großen Mengen an klimaschädlichen Gasen wie CO² und Lachgas gewertet.
  • Die Kühlung der Landschaft verschwindet, es wird großflächig heißer.
  • Die für Moore typische Biodiversität verschwindet.

 

Moore machen nur etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 % des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen genommen! 

Daher stellt die Wiedervernässung von Mooren eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten zum Klimaschutz dar. In Nassenfels ist eine Wiedervernässung garnicht nötig, da die Flächen immer noch sehr nass sind. Der Wassereintritt liegt bei einem Meter.

 

Laut des Arten- und Biotopschutzprogramms Bayerns ist das Schuttermoos ein Schwerpunktgebiet des Naturschutzes. Der Niedermoorkomplex in der Schutteraue ist überregional bis landesweit bedeutsam.

Als Ziel wurde im Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern formuliert, das Niedermoorgebiet der Schutteraue vorrangig zu optimieren und den Lebensraum Niedermoor zu erhalten.