Aktivitäten und Termine

Moorausstellung Gaimersheim 

Am Mittwoch den 21. Februar um 18:00 wird die Moorausstellung im Rathaus Gaimersheim eröffnet.

Die Begrüßung übernimmt die erste Bürgermeisterin Andrea Mickel. Anschließend wird Dr. Christine Margraf einen Vortrag über die Bedeutung von Mooren halten. Im Anschluss ist eine Fragerunde geplant.

Frau Dr. Margraf ist Ansprechpartnerin beim Bund Naturschutz für "Natur und Landschaft" Fachbereiche, Ansprechpartner (bund-naturschutz.de)

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Drösler (Weihenstephan) am Freitag, den 27. Oktober 2023

Mit Blick auf das Schuttermoor wurde im Egweiler Sportheim die Ausstellung zu Mooren eröffnet. Man befand sich dabei auf solidem Boden, denn das Gebäude und die Spielflächen liegen stabil auf einer Sand- und Geröllbank. Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Nassenfelser Arbeitskreis Klimaschutz und den Verein Pro Schuttermoor. Die beiden Vorsitzenden, Jörg Unger und Kerstin Merkel, freuten sich über die hohe Besucherzahl. Ein wichtiger Grund dafür war ohne Zweifel der Gastredner des Abends. Matthias Drösler ist an der Universität Weihenstephan Inhaber der Professur für Vegetationsökologie, der Forschungsprofessur für Klimawandel und Moor-Ökosysteme und leitet das Institut für Ökologie und Landschaft. Seine Forschungen sind maßgeblich für die bayerische Moorinitiative und er berät den Freistaat zu Moor- und Klimaschutz.

Für die Anwohner des stark landwirtschaftlich genutzten Schuttermoores war die Frage besonders wichtig, wie man Klimaschutz und Nutzung in Einklang bringen kann. Tatsächlich kann man nur durch die Anhebung des Wasserstandes bis kurz unter die Oberfläche den erheblichen CO₂-Ausstoß des Moores zu reduzieren. Nach der aktuellen Forschung heißt die beste Lösung „Paludikulturen“. Hierbei handelt es sich um Gräser, die auf den nassen Flächen angebaut und auch wieder geerntet werden können. Einzig diese Methode macht es sicher möglich, dass die Moore wieder CO₂ speichern und zugleich landwirtschaftlich und gewinnbringend nutzbar sind.

Die Produktpalette aus den geernteten Gräser reicht von Bauplatten über Papier bis zu Einmalgeschirr. Dieser Markt entwickelt sich gerade. Um die zeitliche Spanne bis zu der Etablierung zu überbrücken, werden den Landwirten vom Freistaat Bayern außerordentlich gute Förderungen mit 12 Jahren Laufzeit angeboten. Das Ziel ist eine regionale Wertschöpfung mit nachhaltig hergestellten Produkten durch die nasse Bewirtschaftung der Moorböden.

Paludiflächen sind quasi eine Monokultur. Dennoch tragen sie zur Biodiversität bei, weil die Gräser von der moortypischen Tierwelt als Lebensraum gut angenommen werden. So werden beispielsweise auf einer entsprechenden Versuchsfläche bedrohte Vogelarten gefunden.

In Bayern gibt es über 200.000 ha torfhaltige Böden. Würden alle Flächen, bei denen dies möglich ist, wieder vernässt, würden in der Bilanz durch die Moore der Atmosphäre CO₂ entzogen. Das in dem Koalitionsvertrag bestätigte Ziel von 55.000 ha bis 2040 reicht dafür allerdings noch nicht aus.

Wie man Moor und Klimaschutz zusammenbringen kann, zeigt die Ausstellung, die vom Peatland Science Center konzipiert wurde. Die dafür zuständige Wissenschaftlerin Ella Papp war ebenfalls in Egweil und stand für Fragen zur Verfügung. Zwei weitere Plakate, speziell zum Schuttermoor, wurden vom Heimatverein Schuttergäu und dem Arbeitskreis Klimaschutz konzipiert. Die gesamte Ausstellung ist noch bis zum 12. November im Sportheim Egweil zu sehen. Besucher können über den Radweg im Schuttertal nach Egweil fahren und im Sportheim bei einer guten Pizza eine Pause einlegen.

 

13.07.2023

Einweihung des Moorlehrpfades in Buxheim

In Buxheim wurde ein Bohlenpfad auf Stelzen gebaut, der über das Moor führt - ein Erlebnis für alle Naturfreunde und Klimaschützer. Besonders schön ist es für Kinder, die hier ein kleines Abenteuer im Moor erleben können und dabei auch noch dessen Wert und Funktion kennen lernen. Für die Mitglieder unseres Vereins war die Teilnahme an der Eröffnung Ehrensache - auch wir würden uns eine solche Fläche in Nassenfels wünschen.

Auch für die Radler, die hier auf dem überregionalen Radweg vorbeikommen, bietet sich hier eine Pause im kühlen Moorwald.

Glückwunsch an die Gemeinde Buxheim, die mit diesem Moorpfad einen echten Gewinn macht. Die Aufwertung einer solchen Potentialfläche zeigt, wo man es ernst mit dem Moorschutz nimmt.

18.4.2023

Vortrag von Dr. Karl Heinz Rieder zur Moorbildung

Am 18. April hielt Dr. Karl Heinz Rieder einen Vortrag über Die Moorbildung im Schuttermoor - ein Phänomen der Nacheiszeit. Organisiert wurde der Vortrag von unserem Verein gemeinsam mit dem Arbeitskreis Klimaschutz Buxheim.

Wenn der Hausmeister zusätzliche Stühle bringen muss, dann ist das ein gutes Zeichen für die Veranstalter. Das Interesse an dem Vortrag über die Entstehung des Schuttermoores war sehr groß. Die Zuhörer wurden von Dr. Karl Heinz Rieder auf eine Zeitreise mitgenommen, die zugleich eine Wanderung durch die längst vergangenen Vorgängerlandschaften war.

Nicht allen dürfte bewusst gewesen sein, dass sich statt der Schutter hier einst die Donau den Weg bahnte. Die enormen Wassermassen zwängten sich vor rund 180.000 Jahren durch hartes Gestein, und so entstand am Speckberg ein etwa 25 Meter tiefer Canyon. Richtung Wolkertshofen stieg das Flussbett allmählich an und wurde breiter. 50.000 Jahre hat sich der gewaltige Fluss tief in die Landschaft gefräst. Als sich die Donau dann nach Süden verlagerte, blieben der Canyon und das alte Flussbett leer zurück. Und es gibt diese Landschaft heute noch, allerdings unterirdisch und unsichtbar. Die tiefe Rinne füllte sich mit Pflanzenresten, die sich in Moor verwandelten. Doch startete die Verfüllung und Vermoorung erst vor 9000 Jahren, ist also noch relativ jung.

Die Eiszeit spielte bei dem Wandel der Landschaft eine große Rolle, so bliesen die eisigen Winde enorme Mengen an Sand und Löss herbei. Bei Attenfeld bildeten sich Pakete von acht Meter Höhe, bei Arnsberg gar 40 Meter, die heute noch erhalten sind – solche Dünen findet man heute nur noch in den Wüsten. Die Gletscher brachten Gestein aus den Alpen herbei, besonders bei der Gletscherschmelze spülten große Wassermengen die Steine in unsere Gegend, wo sie heute noch in den Kiesgruben abgebaut werden.

Nachdem die Natur die Landschaft über Jahrtausende immer wieder neu geformt hat, tut dies heute der Mensch. Kaum 100 Jahre hat er gebraucht, um das Moor zurückzudrängen. Melancholisch stimmten die Schilderungen eines Spaziergangs von Karl Kugler aus dem Jahr 1868, der das Schuttermoor als beliebten Tummelplatz der Jäger schilderte, wo man reichlich Kibitze, Bekassinen und anderes Moorgetier schießen konnte. Trotz strengster Schutzmaßnahmen sind sie mittlerweile alle verschwunden. Das liegt keineswegs an der Jagd, sondern an der umgestalteten Landschaft, die für die Vögel keinen Lebensraum mehr bietet.

Auch die schonende Nutzung des Moores durch den Menschen wurde thematisiert, so am Beispiel der „Moosgärten“, die in Nassenfels, Buxheim und Kipfenberg auf den alten Landkarten zu finden sind und von denen einige noch heute bewirtschaftet werden. Die extrem fruchtbare Erde war ergiebiger als der steinige Lehm, der so manchen Hausgarten nicht gerade zur Freude des Besitzers macht.

Das Potential des Moores wird den Menschen immer mehr bewusst. Der Arbeitskreis Klimaschutz aus Buxheim und der Verein Pro Schuttermoor aus Nassenfels waren mit der Resonanz des Abends sehr zufrieden und wollen auch weiterhin mit Veranstaltungen dazu beitragen, die Moorlandschaft ins Bewusstsein zu rufen, zu schützen und zu bewahren.

 

Wir danken der Grundschule Buxheim für Ihre Gastfreundschaft!

 

Von links Dr. Kerstin Merkel (1. Vorsitzende des Vereins Pro Schuttermoor), Dr. Karl Heinz Rieder (Referent), Dr. Antje Arnold (Vorsitzende Arbeitskreis Klimaschutz Buxheim), Ulrich Bahle (2. Vorsitzender des Vereins Pro Schuttermoor).

Als Dankeschön für den wunderbaren Vortrag gab es einen Präsentkorb.

Ausstellung "Die Schutter - vergessene Flusslandschaft vor Ingolstadt"

Anton Brandl, Münchner Fotograf mit Eichstätter Wurzeln, hat den Reiz des Schuttermoores in ganz besonderen Fotografien eingefangen. Geheimnisvoll, düster und archaisch erscheint die Landschaft, wie sie einst gewesen ist. Am 5. März 2023 fand die Vernissage der Ausstellung um 11:00 im Foyer des Ingolstädter Stadttheaters statt. Veranstalter war der BUND Naturschutz. Die Vorsitzende des Vereins Pro Schuttermoor, Prof. Dr. Kerstin Merkel, hat in einem Grußwort die aktuelle Situation des Moores und speziell dessen Bebauung in Nassenfels thematisiert.

Wintertreffen beim Moosbauern

Am 5. März trafen sich Mitglieder der Agenda Klimaschutz in Buxheim mit uns als Gästen bei unserem zweiten Vorsitzenden, dem "Moosbauern" Ulrich Bahle. Nach Glühwein und Leckereien aus dem Backhaus gingen alle auf eine gemeinsame Nachtwanderung durch das Moor. Dazu konnten wir den neu angelegten Bohlenweg benutzen. Dank der Petroleumlampen kam niemand vom Weg ab, Verluste im Moor sind nicht zu vermelden. Ein wunderbarer Abend, danke an den Gastgeber!

Oben links: die erste Vorsitzende, Prof. Dr. Kerstin Merkel, mit dem zweiten Vorsitzenden Ulrich Bahle.

Oben rechts: Nächtliche Moorwanderung, hier auf der Schutterbrücke nach Überquerung des Bohlenwegs.

Rechts: Klima- und Moorschützer im Dialog.

Winterwanderung 2022

Unser zweiter und somit traditioneller Winterspaziergang war gut besucht. Einen ausführlichen Bericht von dem Moorfachmann Uli Sorg finden Sie weiter unten als Download.

Am Ende wurden wir bei eisiger Kälte von einem phantastischen Sonnenuntergang belohnt, bei dem die Moornebel vor der Silhouette von Egweil aufstiegen. 

U Sorg Winterspaziergang 2022
PDF – 508,3 KB 139 Downloads

Weihnachtsfeier 2022

 

Am 9. Dezember 2022 fand unsere Weihnachtsfeier statt. Zum Auftakt lud der Verein zu einem Sektempfang, danach folgte ein gemütliches Beisammensein mit anregenden Gesprächen über Moor und mehr. Wir bedanken uns herzlich beim Team des Gasthauses Stark in Wolkertshofen für die festliche Dekoration der Katharinenstube, für das leckere Essen und den aufmerksamen Service.

Die Jahreshauptversammlung 2022

Nach dem coronabedingten Ausfall der Jahreshauptversammlung 2021 konnte der Verein dieses Jahr fristgerecht dazu einladen. Die Versammlung fand am 23. November im Gasthaus Stark in Wolkertshofen statt.

In der Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand neu gewählt. Erste Vorsitzende bleibt Prof. Dr. Kerstin Merkel, zweiter Vorsitzender ist Ulrich Bahle und Kassier wurde Josef Speth, dem wir für seine bisherige Tätigkeit als zweiter Vorsitzender danken!

Wir bedanken uns bei Benedikt Hollinger, der seit der Gründung des Vereins als Kassier aktiv war!

Der Verein erklärt, dass er seine Perspektive nach vorne richtet. Das Thema "Schutterpark" wurde rückblickend noch einmal erläutert. Wir alle sind zufrieden mit dem großen Engagement, mit dem wir versucht haben, diesen Bau zu verhindern. Unser Bedauern über die Zerstörung des Herzstückes vom Schuttermoor ist kaum mit Worten zu fassen. Doch wir müssen den knappen Bürgerentscheid akzeptieren. Umso wichtiger ist es dem Verein, so etwas in Zukunft zu verhindern. Wir sehen unsere Aufgabe auch in der Sensibilisierung der Bürger sowie der politisch Verantwortlichen. 

Die lokale Herkunft der Mitglieder zeichnet das Schuttermoor ab. Von Meilenhofen bis nach Buxheim sind wir vertreten, so freuen wir uns besonders, dass der zweite Vorsitzende aus Buxheim kommt. Mit Jo Siebler begrüßen wir sogar einen Ingolstädter - schließlich fließt auch die Schutter bis in die Schanz. 

 

Das offizielle Protokoll der Jahreshauptversammlung ist für Mitglieder jederzeit beim Vorstand einsehbar.

Winterwanderung 2021

Da wir coronabedingt keine Jahresversammlung abhalten konnten, sind wir im Dezember in kleiner Gruppe zu den angedachten Ausgleichsflächen für das Projekt Schutterpark gegangen. Die Flächen sind extrem nass. Eine ist vom Biber erobert worden. Die hier geplante Entbuschung und regelmäßiges Mähen würde dazu führen, dass mehrere Biberfamilien vertrieben werden. Die Folgekosten für die Anlage einer wechselfeuchten Mulde und die daraus resultierende Pflege erscheinen uns nicht sinnvoll. Deshalb lehnen wir diese Maßnahmen ab und plädieren für die preisgünstige Lösung, die Biber hier zu belassen, damit sie auch nicht an anderer Stelle für die Landwirte schwierig werden.

(Im Bild von rechts Michael Schweiger, Dr. Jörg Unger, Dr. Kerstin Merkel, Ulrich Bahle, Josef Speth, Willi Reinbold (im Vorstand Landesbund für Vogelschutz in Eichstätt, Kreisrat der ÖDP), Uli Sorg (Moorfachmann), nicht im Bild Norbert Krappmann, Landschaftspflegeverband Landkreis Eichstätt).

Beteiligung an der 50-Jahr-Feier des Heimatvereins Schuttergäu

Eine Ausstellung über Biber 

Jugendarbeit, Sensibilisierung der Kinder für die Bedeutung des Moores, Kinderwanderung im Moor, Besuch bei den Bibern, Brotzeit

Besuche in allen Orten, die am Schuttermoor liegen, damit man uns auch dort kennen lernt

Vorträge übers Moor, seine Geschichte, seine Bedeutung im Klimaschutz